Strom aus der Steckdose ist in Deutschland eine Selbstverständlichkeit. Schließlich ist die Bundesrepublik hinsichtlich der Versorgungssicherheit Europameister. Stromausfälle sind eher selten, kommen aber dennoch vor. Erfahren Sie hier, wie Sie sich vorbereiten und was im Ernstfall zu tun ist.
Vorbereitung ist alles
Um auf einen Stromausfall gut vorbereitet zu sein, ist eine gewisse Grundausstattung erforderlich. Nachfolgend einige Tipps zum Arrangieren eines praktischen Notfall-Sets:
- Streichhölzer, Feuerzeug und Kerzen auf Vorrat legen.
- Taschenlampen und Batterien griffbereit platzieren.
- Im Winter für ausreichend Brennstoff für Kamin und Ofen sorgen.
- Eine Powerbank zum Laden des Smartphones bereithalten.
- Notfallnummer des Energieversorgers im Handy abspeichern sowie schriftlich festhalten.
- Solarbetriebene Lampen sind ebenfalls nützlich. Im Onlineshop aliexpress.com haben wir einige Modelle entdeckt, die für derartige Zwecke in Frage kommen.
Immer dann, wenn ein Stromausfall auf Ihren Alltag außergewöhnliche Auswirkungen haben könnte, sollten Sie sich mit der Anschaffung eines Stromaggregats auseinandersetzen. Dies könnte zum Beispiel der Fall sein, wenn die Pflege von Familienangehörigen die unterbrechungsfreie Stromversorgung von medizinischen Geräten erfordert oder die artgerechte Versorgung von Tieren in Ställen, Aquarien oder Terrarien ohne Strom nicht möglich ist. Mit einem mobilen Notstromaggregat sind Sie vom Stromnetz unabhängig und können einen Ausfall unmittelbar überbrücken. Unter haushaltstipps.net/notstromaggregat-test/ wurden zentrale Kaufkriterien zum Notstromaggregat zusammengefasst und aktuelle Modelle diverser Marken gegenübergestellt. Produkte von Zipper und Rotek schneiden besonders gut ab.
Weitere Tipps zum Thema Vorsorge und Selbsthilfe bei Stromausfall hat das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe in der Bürgerinformation unter bbk.bund.de veröffentlicht.
Ausmaß des Stromausfalls sorgsam prüfen
Der einfachste Weg, um die Ursache für einen Stromausfall zu finden, besteht im Ausschlussverfahren. Damit ist eine Schritt-für-Schritt-Vorgehensweise gemeint. Prüfen Sie zunächst, ob der Strom in der ganzen Wohnung ausgefallen ist. Falls nicht, könnte ein einzelnes Elektrogerät oder eine Lampe einen Defekt aufweisen. Möglicherweise ist lediglich eine Gerätschaft beschädigt oder ein Leuchtmittel durchgebrannt. Bestätigt sich, dass ausschließlich in einem bestimmten Teil der Wohnung kein Strom zur Verfügung steht, sind die Sicherungen zu kontrollieren. Höchstwahrscheinlich wurde eine der Sicherungen ausgelöst und das hat immer einen Grund.
Eine Sicherung soll vor einer Überlastung schützen und Bränden vorbeugen. Wird eine Sicherung ausgelöst, ist der entsprechende Stromkreise in einer Wohnung überlastet oder es kam zu einem Kurzschluss. Letzterer kann innerhalb von Geräten, Steckdosen, Schaltern und Leitungen zustande kommen. Keinesfalls sollten Sie die Sicherung einfach wieder aktivieren, ohne nach der Ursache zu forschen. Betrachten Sie die Sicherung stattdessen als das, was sie ist: Eine wertvolle Sicherheitsvorkehrung für Sie und Ihre Lieben.
Schalten Sie sämtliche Geräte aus, aktivieren Sie die Sicherung und schalten Sie nach und nach sämtliche Gerätschaften wieder ein, die Sie vor dem Stromausfall in Betrieb hatten. Im Idealfall lässt sich der „Übeltäter“ schnell lokalisieren und aus dem Stromkreis entfernen. Sind hingegen alle Geräte in Ordnung, ist der Stromkreis überlastet und Sie müssen die Apparate auf mehrere Stromkreise aufteilen.
Keine Experimente mit FI-Schalter und Verteilerkasten!
Wenn keine Sicherung, sondern der FI-Schalter ausgelöst wurde, ist Vorsicht geboten: Während die Sicherungen „lediglich“ Leitungen schützen, ist der FI-Schutzschalter für den Schutz des Menschen verantwortlich. Er ist den Sicherungen vorgeschalten und verhindert einen Stromschlag.
Wurde der FI-Schalter ausgelöst, ist die gesamte Wohnung ohne Strom. Um sich selbst zu schützen, müssen Sie bei einem ausgelösten FI-Schalter zuerst sämtliche Sicherungen deaktivieren. Anschließend nehmen Sie alle Elektrogeräte vom Strom und aktivieren dann den FI-Schalter. Jetzt schalten Sie eine Sicherung nach der anderen wieder ein. Sobald der FI-Schalter erneut auslöst, wissen Sie in welchem Stromkreis ein Problem vorliegt. Rufen Sie umgehend einen Elektriker! Gleiches gilt für den Fall, wenn keine Sicherung, jedoch ein Lichtschalter den FI-Schalter auslöst. Dann hat der Schalter einen Defekt und muss fachmännisch repariert werden. Ist die Beleuchtung ebenfalls intakt, kann es nur noch ein Elektrogerät sein. Schalten Sie die Geräte nacheinander ein, um den Auslöser zu finden. Dabei muss der FI-Schalter stets aktiv sein!
Der Auslöser ist nicht auffindbar? Kontaktieren Sie umgehend einen Fachmann! Als Laie sollten Sie sich keinesfalls an der Hauptsicherung oder am Verteilerkasten des Gebäudes zu schaffen machen. Es besteht akute Brand-, Stromschlag- und Lebensgefahr!
Sicherungen sind im Vergleich zum FI-Schalter in der Regel schmaler. Auf den FI-Schalter deutet meist eine rote Markierung hin oder er wird durch eine gesonderte Positionierung hervorgehoben. Der FI-Schalter ist seit 2009 Pflicht in jedem Neubau.
Wenn es nicht am Gebäude liegt
Nicht nur Sie sitzen im Dunkeln, sondern auch die Nachbarn? Dann ist ein Problem beim Stromversorger wahrscheinlich, was unter anderem häufig bei Unwettern vorkommt. Mit einem batteriebetriebenen Radio oder Ihrem Smartphone können Sie sich über die aktuelle Lage informieren.
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